[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 04/2023]
Die Weltrohstoffpreise gingen im März 2023 um 8,3 % zurück. Da der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar im Monatsdurchschnitt nahezu unverändert blieb, betrug der Preisrückgang in Inlandswährung 8,2 %. Besonders entlastend wirkten weiterhin die rückläufigen Energiepreise.
Zum nahenden Ende der Heizperiode liegen die Speicherfüllstände mit 64,1 % überdurchschnittlich hoch. Der temperaturbereinigte Verbrauch liegt 20 % unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 und damit auf dem Niveau des angepeilten Einsparungsziels. Allerdings wird die Einsparung wesentlich durch Minderverbräuche der Industrie getragen. Bei weiterhin hoher LNG (Liquified Natural Gas)-Verfügbarkeit sehen wir den Erdgaspreis bis Jahresmitte 2023 um die Marke von 50 €/MWh.
Auf dem Rohölmarkt droht durch die überraschend am ersten Aprilwochenende durch die OPEC+ verkündete Förderkürzung um 0,5 mbd (= million barrel per day) ab Mai eine Unterversorgung. Die Ölnachfrage dürfte im Jahresmittel 2023 auf 101,9 mbd anziehen. Bei einer Förderung außerhalb der OPEC von 67,2 mbd müsste die Produktion der OPEC auf rund 34,7 mbd steigen, wovon knapp
5,4 mbd auf so genannte NGL (Natural Gas Liquids)-Sorten entfallen. Im Februar 2023 betrug die effektive OPEC-Fördermenge rund 28,9 mbd. Somit ist mit einer Ausweitung des Defizits im Jahresmittel zu rechnen. Im Jahresverlauf 2023 erwarten wir daher wieder einen Anstieg des Ölpreises über die Marke von 90 US-$/Barrel Brent.
Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir bis Ende Q2 2023 eine Bewegung zwischen 1,05 und 1,10 US-$/€.
Stahlpreise
Preise für Öl und Gas
Aluminiumpreise
Kupferpreise
Sina Lutter ist Analystin im Sektorteam Industrials, Mobility & Construction der IKB. Sie ist involviert in Finanzierungs- und Corporate Finance-Transaktionen der Bank und betreut schwerpunktmäßig die Baubranche und deren Zulieferer. Nach dem Master of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Düsseldorf stieß sie 2020 zur IKB.
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