[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 05/2023]
Im April 2023 stiegen die Weltrohstoffpreise um 2,9 %. Da der Euro im Vergleich zum Dollar aufwertete, betrug der Anstieg in Inlandswährung nur 0,5 %. Begründet war der Anstieg im Wesentlichen durch im Monatsmittel leicht angezogene Ölpreise.
Die Füllstände der deutschen Gasspeicher liegen Ende April zum Ende der Heizperiode bei 65,7 % und damit im oberen Fünftel der Füllstände aus den Jahren 2018 bis 2021. Die monatlichen Einsparquoten lagen sowohl in der Industrie als auch bei den Haushalten im ersten Quartal bei über 17 %. Den Gaspreis sehen wir daher bei weiterhin guter LNG-Verfügbarkeit bis Ende des ersten Halbjahres bei 40€/MWh.
Die von der OPEC zu Anfang des letzten Monats verkündete Förderkürzung um 0,5 mbd (= million barrel per day) ab Mai hatte einen kurzfristigen Preisanstieg zur Folge, der sich bis Ende April aber wieder konsolidierte. Die erwartete Ölnachfrage für 2023 liegt weiterhin bei 101,9 mbd, während von einer Förderung außerhalb der OPEC von 67,2 mbd ausgegangen wird. Zur Bedienung der Nachfrage müsste somit eine OPEC-Produktion von 34,7 mbd erfolgen, wobei ca. 5,4 mbd auf so genannte NGL- (Natural Gas Liquids) Sorten entfallen. Bei Einhaltung der angekündigten Förderkürzung ist von einem Angebotsdefizit am Ölmarkt im Laufe des Jahres auszugehen. Wir sehen den Ölpreis bis Ende des ersten Halbjahres bei der Marke von 90 US-$/Barrel Brent.
Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir bis Ende Q2 2023 eine Bewegung um die Marke von 1,10 US-$/€.
Stahlpreise
Preise für Öl und Gas
Aluminiumpreise
Kupferpreise
Sina Lutter ist Analystin im Sektorteam Industrials, Mobility & Construction der IKB. Sie ist involviert in Finanzierungs- und Corporate Finance-Transaktionen der Bank und betreut schwerpunktmäßig die Baubranche und deren Zulieferer. Nach dem Master of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Düsseldorf stieß sie 2020 zur IKB.
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