Sebastian Heinzel, CEO der Heinzel Group: Wir sind als Neukunde beeindruckt vom Branchen-Know-how der IKB.
Die Heinzel Group produziert an vier Standorten in Europa Marktzellstoff, Verpackungspapiere sowie Magazinpapiere und handelt weltweit mit Zellstoff, Papier, Altpapier und Karton. Bei allen Aktivitäten steht die Nachhaltigkeit im Fokus.
Papierherstellung ist sehr energieintensiv – wie beeinflusst das Ziel der Klimaneutralität Ihr Unternehmen?
Als Familienunternehmen haben wir eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, nachhaltig zu wirtschaften. Wir gehen bewusst mit unseren Ressourcen um und sorgen dafür, Umweltbelastungen konsequent zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Um bis 2040 klimaneutral zu sein, müssen wir unsere Produktionsprozesse kontinuierlich optimieren, verstärkt auf die Kreislaufwirtschaft setzen und den Verbrauch an fossilem Erdgas deutlich reduzieren. Auch haben wir uns in enger Zusammenarbeit mit der Holzindustrie zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung verpflichtet. In der Papierproduktion setzt Heinzel Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung sowie Altpapier im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz ein.
Wie hat Sie die IKB in Ihrer Transformation unterstützt?
Wir haben mit Unterstützung der IKB eine 50 Jahre alte Papiermaschine gekauft, sie modernisiert und auf die Produktion von Kraftpapieren mit einer Kapazität von 150.000 Tonnen jährlich umgebaut. Die Finanzierung war ein bilaterales Darlehen in Höhe von 50 Mio. Euro und wurde von der IKB als Teil ihres Sustainable Finance Frameworks ESG-zertifiziert. Seit Mai 2024 stellt diese Papiermaschine statt Zeitungspapier nun weißes und vor allem braunes Kraftpapier aus reinem Zellstoff her, das zunehmend von der Lebensmittelindustrie nachgefragt wird und praktisch ohne den Einsatz von fossilen Brennstoffen produziert werden kann. Neben der Papiermaschine haben wir unseren ersten Biomassekessel und ein Sägewerk erworben, das den Kessel mit Spänen und unsere Zellstofffabriken mit Holz versorgt. Daraus resultiert ebenfalls ein erheblich geringerer Ressourcenverbrauch. Indem wir die Restwärme unserer Fabriken nutzen, erzeugen wir u. a. Fernwärme für die Region; davon profitieren ca. 11.000 Haushalte. Durch die Erzeugung von Strom durch Wasserkraft und Photovoltaik sparen wir jährlich zusätzlich über 3.000 Tonnen CO2.
Sie sind erst seit kurzem Kunde der IKB. Was hat Sie überzeugt, die Finanzierung mit der IKB zu gestalten?
Die IKB konnte durch ihr außerordentliches Branchen-Know-how überzeugen. Zudem war die Zusammenarbeit von Anfang an unkompliziert, mit schnellen Entscheidungswegen.
Dr. Klaus Bauknecht ist als Chefvolkswirt der IKB Deutsche Industriebank AG verantwortlich für die volkswirtschaftlichen Analysen, Prognosen und Einschätzungen der Bank. Er schreibt zu aktuellen und übergeordneten Konjunktur-, Volkswirtschafts- und Marktthemen. Zudem kommentiert er regelmäßig konjunkturelle Entwicklungen in renommierten Wirtschaftsmedien und ist mit seinen pointierten Präsentationen häufiger Gast bei Verbänden und Unternehmen. Zuvor arbeitete Klaus Bauknecht in verschiedenen leitenden Positionen anderer Banken und im südafrikanischen Finanzministerium.
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