[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 10/2021]
Die Weltrohstoffpreise stiegen im September 2021 auf Dollar-Basis gerechnet um 8,8 % an. Da sich der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar im Monatsdurchschnitt kaum verändert zeigte, bewegt sich der Anstieg in Inlandswährung in gleicher Größenordnung. Unverändert ist bei etlichen Rohstoffen die Versorgungssituation eng und zudem von Transportproblemen belastet. Nach einer ersten Entspannung bei Rohöl hat sich der Markt wieder gedreht. Die von der OPEC Anfang September 2021 angekündigte Erhöhung der Förderquote ab Oktober um nur 0,4 mbd (million barrel per day) ist nicht ausreichend. In Q4 2021 besteht ein Bedarf von 99,7 mbd. Außerhalb der OPEC dürften in Q4 2021 65,5 mbd gefördert werden. Die OPEC muss also rund 34,2 mbd beisteuern. Davon werden 5,2 mbd auf so genannte NGL-Sorten (Natural Gas Liquids) entfallen. Im Vergleich zur August-Förderung der OPEC ist eine deutliche Ausweitung um gut 2,2 mbd notwendig, die durch die angestrebten Vereinbarungen über Förderausweitungen (pro Monat 0,4 mbd Anstieg ab September) noch nicht erreicht werden. Wir erwarten für den Rohölpreis bis zum Jahresende eine Bewegung um die Marke von 78 US-$/Barrel Brent. Zum Jahresende dürften sich die Preise leicht entspannen. Bei weiter sinkender inländischer Erdgasproduktion hat sich die Versorgungslage verschlechtert: Es kam im Verlauf des Jahres zu einem deutlichen Leeren der Speicher und deutlich geringeren Einfuhren als notwendig. Der Erdgaspreis könnte daher Ende 2021 fester notieren: Dieser dürfte um die Marke von 6.000 €/TJ oszillieren.
Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir bis zum Ende 2021 eine Bewegung um die Marke von 1,15 US-$/€. Gründe sind eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum und politische Unsicherheiten.
Stahlpreise
Preise für Öl und Gas
Aluminiumpreise
Kupferpreise
Dr. Heinz-Jürgen Büchner ist Direktor und Head of Industrials & Automotive zuständig für die Metallbranche und verantwortlich für die Rohstoffanalysen der Bank. Der promovierte Volkswirt hat nach seinem Studium Lehr- und Assistententätigkeit an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ausgeübt und war vor der IKB bei einer anderen Bank tätig. Er schreibt zu aktuellen Metall- und Rohstoffthemen und hält Vorträge auf internationalen Branchenveranstaltungen.
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