[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 03/2025]
Nach einem durchwachsenen Jahr 2024 sieht sich die Weltkonjunktur auch 2025 mit einer Vielzahl von Herausforderungen und Risiken konfrontiert. Auch wenn von einer leichten zyklischen Erholung der Weltkonjunktur auszugehen ist, sind es insbesondere geopolitische Entwicklungen, die Abwärtsrisiken für das Weltwachstum mit sich bringen. Eine diskriminierende US-amerikanische Außen- und Handelspolitik, etwa durch Inkrafttreten der angekündigten Importzölle, birgt neben direkten Wachstumseffekten auch die Gefahr einer Blockbildung und weitreichender Effekte auf globale Liefer- und Handelsketten sowie Direktinvestitionen. Wachstumsrisiken sind deshalb klar nach unten gerichtet. Auch bleibt in China die konjunkturelle Erholung im Umfeld eines sich korrigierenden Immobilienmarkts fragil, während in den USA eine Abkühlung der Wirtschaft notwendig ist, um dem Inflationsdruck u. a. infolge der Zollanhebungen entgegenzuwirken.
Stimmungsindikatoren in der Euro-Zone scheinen sich hingegen weiter zu stabilisieren. Zudem erfordert die Neuausrichtung der US-Außenpolitik zunehmende Verteidigungsanstrengungen der EU. Die perspektivisch steigenden Verteidigungsausgaben in der EU werden für fiskalische Nachfrageimpulse sorgen. Diese sollten jedoch eher im kommenden als im aktuellen Jahr wirksam werden. Insgesamt ist daher nicht davon auszugehen, dass die Weltkonjunktur 2025 nachfrageseitig für bedeutenden Preisdruck auf den Rohstoffmärkten sorgen wird.
Die Weltrohstoffpreise zogen im Februar 2025 auf Dollarbasis zum Vormonat um 3,6 % an. Infolge der leichten Aufwertung des Euro zum US-Dollar betrug der Anstieg in Inlandswährung 3,1 %. Wir erwarten bis Mitte 2025 eine Bewegung des Wechselkurses um die Marke von 1,04 US-$/€.
Die folgenden Seiten beschreiben die Entwicklungen für einzelne Rohstoffe. Wir weisen explizit darauf hin, dass es bei metallischen Rohstoffen, abweichenden Legierungen sowie sonstigen Kunststoffsorten zu anderen Preisbewegungen kommen kann. Zudem beobachten wir bei einigen Rohstoffarten größere regionale Preisabweichungen
Dennis Rheinsberg ist Direktor und Head des Sektorteams Energy, Utilities & Resources. Dort ist er verantwortlich für die Bereiche Energie, Rohstoffe und Metalle und involviert in Projekt- und Unternehmensfinanzierungs- sowie Corporate Finance-Transaktionen der Bank. Zu den von ihm betreuten Unternehmen gehören insbesondere Projektentwickler und Investoren in Erneuerbare Energien sowie die metallerzeugende und -verarbeitende Industrie. Nach dem Studium der Volkswirtschaft an der Universität zu Köln hat er seine ersten sechs Berufsjahre als Unternehmensberater absolviert, bevor er 2011 zur IKB stieß.
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