[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 05/2020] Die Weltrohstoffpreise brachen infolge der Coronavirus-Krise im April sowohl auf Dollar-Basis wie auch in Inlandswährung nochmals um rund 22% ein. Den größten Einfluss auf die Weltrohstoffpreise hatten die Produktionsschließungen in vielen Branchen weltweit. Insbesondere belastete die Unsicherheit, wie lange der Shutdown dauert und wann sich die Nachfrage normalisiert. Allerdings bewegt sich die chinesische Wirtschaft langsam in Richtung Normalmodus. So sinken derzeit die Lagerbestände an der Börse in Schanghai, während die Londoner Börse Lagervorräte aufbaut. Besonders stark war der Einbruch der Rohölpreise. Das Treffen der OPEC mit Partnern hatte zwar eine Einigung über Produktionskürzungen gebracht, diese wurden aber vom Markt als nicht ausreichend bewertet. Da zwischenzeitlich die US-amerikanischen Rohöllager nicht mehr abnahmefähig waren, wurden Annahmegebühren verlangt, die Preise waren negativ! Als Folge davon wurden im Verlauf des April 2020 insgesamt 300 aktive Bohrlöcher in den USA geschlossen, am 1. Mai 2020 waren nur noch 325 in Betrieb. Somit trägt die USA stärker zur Marktstabilisierung bei als von Präsident Trump gewünscht. Das jetzige Preisniveau dürfte eher zu einem weiteren Rückgang der amerikanischen Frackingproduktion führen. Die meisten anderen Förderländer kommen jedoch ebenfalls mit dem aktuellen Preisniveau nicht klar: Wir sehen daher eine weitere Produktionskürzung. Bis Ende Juni 2020 erwarten wir eine Bewegung des Rohölpreises um die Marke von 32 US-$ je Barrel Brent mit einer Schwankungsbreite von 12 US-$. Der Grenzübergangspreis für Erdgas hat noch Abwärtspotenzial.

Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro prognostizieren wir bis Ende 2020 eine Bewegung um die Marke von 1,10 US-$/€.
Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 ist eine leichte Aufwertung des Euro möglich.

Stahlpreise

Preise für Öl und Gas

Aluminiumpreise

Kupferpreise

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