[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 05/2021]
Die Weltrohstoffpreise zogen im April 2021 auf Dollar-Basis gerechnet weiter um knapp 1 % an. Infolge der leichten Aufwertung des Euro zum US-Dollar fiel der Anstieg in Inlandswährung mit 0,3 % etwas geringer aus. Die weiterhin enge Versorgungslage bei einigen Industrierohstoffen hält an. Das von der Regierung Biden in den USA angekündigte Infrastrukturprogramm dürfte gemeinsam mit den europäischen Förderprogrammen zur Stimulanz der Wirtschaft nach den negativen Effekten der Corona Pandemie die Rohstoffnachfrage weiter erhöhen. Die Weltrohölmärkte wurden nicht nur von einer etwas höheren Nachfrageerwartung beeinflusst, sondern auch von geopolitischen Sorgen in der Golfregion. Zudem wurde die vereinbarte Kürzung der Fördermenge um gut 1,4 mbd (= million barrel per day), die bis in den April hinein Bestand haben sollte, nicht komplett eingehalten. Ab Mai wird die Fördermenge um 0,35 mbd angehoben. Für das Gesamtjahr 2021 wird nun im Durchschnitt ein Bedarf von rund 32,6 mbd an OPEC-Rohöl-Lieferungen erwartet. Die Fördermenge im April 2021 hat wohl noch leicht unter diesem Wert gelegen. Allerdings zieht mittlerweile die Exploration in Libyen wieder deutlich an und nähert sich früheren Niveaus: Dies sollte Druck von den Preisen nehmen. Wir erwarten für den Rohölpreis für die nächsten drei Monate eine Bewegung um die Marke von 65 US-$/Barrel Brent. Zum Jahresende dürften sich die Preise nachhaltig in Richtung 70 US-$/Barrel Brent bewegen. Dagegen dürfte der Erdgaspreis zur Jahresmitte 2021 leichter notieren: Dieser dürfte um die Marke von 4.200 €/TJ oszillieren.
Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir für die nächsten drei Monate eine Bewegung um die Marke von 1,20
US-$/€. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 erwarten wir eine Abwertung des Euro.
Stahlpreise
Preise für Öl und Gas
Aluminiumpreise
Kupferpreise
Dr. Heinz-Jürgen Büchner ist Direktor und Head of Industrials & Automotive zuständig für die Metallbranche und verantwortlich für die Rohstoffanalysen der Bank. Der promovierte Volkswirt hat nach seinem Studium Lehr- und Assistententätigkeit an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ausgeübt und war vor der IKB bei einer anderen Bank tätig. Er schreibt zu aktuellen Metall- und Rohstoffthemen und hält Vorträge auf internationalen Branchenveranstaltungen.
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