[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 10/2023]
Die Weltrohstoffpreise stiegen im September auf Dollarbasis um 6 %. Da der Euro im Vergleich zum Dollar im September leicht abwertete, betrug der Anstieg in Inlandswährung 8,2 %. Wesentlicher Treiber war der weiter anziehende Rohölpreis.
Für das Jahr 2023 wird mit einer auf 102,1 mbd (=million barrel per day) steigenden Ölnachfrage gerechnet. Für das Ölangebot außerhalb der OPEC werden 67,4 mbd erwartet. Zur Bedienung der Nachfrage müsste somit eine OPEC-Förderung von 34,7 mbd erfolgen; wobei ca. 5,4 mbd auf so genannte NGL- (Natural Gas Liquids) Sorten entfallen. Bei Einhaltung der durch die OPEC vollzogenen Förderkürzungen ist von einem Angebotsdefizit am Ölmarkt im vierten Quartal dieses Jahres von zwei bis drei mbd auszugehen. Entsprechend reagierte der Rohölpreis im September mit einem weiteren Anstieg um rd. 10 % gegenüber dem Ende des Vormonats.
Die europäischen Gaspreise für kurzfristige Lieferungen zogen im September ohne fundamentale Gründe ebenfalls um rd. 10 % an. Allerdings reduzierte sich der Spread zum Kalenderjahr 2024. Bei weiterhin guter LNG- (Liquefied Natural Gas) Versorgung stiegen die Füllstände der deutschen Gasspeicher bis Ende September auf 95,7 % und lagen damit überdurchschnittlich hoch.
Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir bis Ende des Jahres eine Bewegung um die Marke von 1,04 US-$/€.
Stahlpreise
Preise für Öl und Gas
Aluminiumpreise
Kupferpreise
Sina Lutter ist Analystin im Sektorteam Industrials, Mobility & Construction der IKB. Sie ist involviert in Finanzierungs- und Corporate Finance-Transaktionen der Bank und betreut schwerpunktmäßig die Baubranche und deren Zulieferer. Nach dem Master of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Düsseldorf stieß sie 2020 zur IKB.
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