[Rohstoffpreis-Information – Ausgabe 02/2023]

Die Weltrohstoffpreise gingen im Januar 2023 um 19,6 % zurück. Da der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar im Monatsdurchschnitt aufwertete, betrug der Preisrückgang in Inlandswährung knapp 21 %. Besonders entlastend wirkten die zuletzt stark rückläufigen Energiepreise. Die niedrigeren Temperaturen in den letzten Wochen ließen den Gasverbrauch ansteigen, der jetzt über dem angepeilten Einsparungsziel von 20 % liegt; die Füllstände sind trotzdem mit gut 80 % auf hohem Niveau. Wir sehen deshalb den Erdgaspreis zwischen 50 und 100 €/MWh. Preisspitzen können bei erhöhter Nachfrage auch bei einem derzeitigen niedrigen Preisniveau immer wieder auftreten. Auf dem Rohölmarkt ist eine ausreichende Versorgung gegeben. Aufgrund einer anziehenden Ölnachfrage liegt der Bedarf im Jahresmittel 2023 bei 101,8 mbd (= million barrel per day). Außerhalb der OPEC dürften im Mittel 67,1 mbd gefördert werden, sodass die OPEC um rund 34,7 mbd aufstocken müsste. Davon werden knapp 5,4 mbd auf so genannten NGL-Sorten (Natural Gas Liquids) entfallen. Im Dezember 2022 betrug die effektive OPEC-Fördermenge knapp 29 mbd. Eine Ausweitung der Fördermenge um 0,2 mbd wäre also notwendig, um den durchschnittlichen Bedarf zu decken. Mit der seit November 2022 geltenden Förderkürzung würde es deshalb im Laufe des Jahres zu einer Unterversorgung kommen.

Bis Ende Q1 2023 sehen wir für den Ölpreis eine Bewegung um die Marke von 90 US-$/Barrel Brent, die sich im Jahresverlauf 2023 fortsetzen dürfte.

Die gefallenen Energiepreise sorgen insbesondere in der Industrie für eine Stimmungsaufhellung. Trotz der Anzeichen für eine schwächer als erwartete Konjunktureintrübung sind jedoch die Auftragseingänge momentan zurückhaltend.

Für den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro sehen wir bis Ende Q1 2023 eine Bewegung zwischen 1,05 und 1,10 US-$/€.

Stahlpreise

Preise für Öl und Gas

Aluminiumpreise

Kupferpreise

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Sven Anders, CFA
Abteilungsdirektor
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