Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG: „Die IKB nehmen wir als zuverlässigen und handlungsschnellen Finanzierungspartner wahr.“
Die PNE AG ist ein international tätiger Windkraft-Pionier aus Deutschland sowie einer der erfahrensten On- und Offshore Windpark-Projektierer.
PNE entwickelt seit über 25 Jahren Windparks. Welche Entwicklungen haben die Branche geprägt?
Kurz gesagt: Die Branche ist professionell geworden. Ende der 1990er Jahre dominierten noch Einzelentwickler und Bürgerenergiegenossenschaften. PNE war einer der wenigen bereits professionell agierenden Projektentwickler und das erste Unternehmen der Branche, das Ende 1998 an die Börse ging. Wir waren schon damals Vorreiter.
Unser Ziel ist es, Projekte von hoher Qualität zu entwickeln. Das machen wir an der Einhaltung des Zeitrahmens und der Kosten fest. Damit haben wir uns im Markt durchgesetzt – zunächst mit Projekten an Land und auf See in Deutschland, später auch international. Mittlerweile sind wir in 13 Ländern auf vier Kontinenten aktiv.
Schon früh haben wir uns mit Perspektiven und neuen Ideen auseinandergesetzt und uns damit erfolgreich den immer wieder wechselnden politischen Rahmenbedingungen angepasst. Wir haben einzelne Windparks zu großen Portfolien gebündelt und diese erfolgreich vermarktet. Frühzeitig haben wir uns mit Alternativen zur festen, gesetzlich fixierten Vergütung des in den Windparks erzeugten Stroms befasst und Modelle für direkte Stromabnahmeverträge erfolgreich in den Markt gebracht, die sogenannten Power Purchase Agreements bzw. PPA. Wir waren einer der ersten deutschen Projektentwickler, der mit der Neuplanung und dem Ersatz alter Windparks begonnen und dieses Repowering erfolgreich umgesetzt hat.
Gemeinsam mit den Herstellern der Windenergieanlagen ist es gelungen, Größe, Leistungsfähigkeit und Effizienz der Anlagen immer weiter zu steigern. Mit dieser modernen Technologie können wir bei Repoweringprojekten die Zahl der Anlagen erheblich vermindern und gleichzeitig die Stromerzeugung vervielfachen.
Damit haben wir als PNE, in etlichen Projekten auch mit der Unterstützung der IKB, unseren Beitrag dazu geleistet, dass sich die Windenergie aus einer alternativen Nische heraus zu einer tragenden Säule der Stromerzeugung und zu einem effektiven Instrument im Kampf gegen den Klimawandel entwickelt hat.
Warum erweitern Sie Ihr Portfolio nun um Photovoltaik, Speichertechnologien und Services?
Wir machen PNE noch zukunftsfester. Mit einer breiteren Basis von Angeboten und Geschäftsfeldern haben wir uns zu einem Anbieter von Lösungen für saubere Energien entwickelt, also zu einem „Clean Energy Solutions Provider“. Wir arbeiten an Lösungen für Produkte und Märkte. Photovoltaik war lange eine recht teure Technologie der Stromerzeugung. Heute ist sie – wie die Windenergie – kostengünstig und marktfähig geworden. Daher bietet sich die Photovoltaik als hervorragende Ergänzung zur Windenergie an, denn wenn viel Wind weht, scheint meist wenig Sonne und umgekehrt. Und wir werden beide Technologien nutzen, um einen möglichst großen Beitrag zur umweltfreundlichen Energiewende zu leisten. Dabei haben wir immer den weiteren Ausbau der Wertschöpfungskette im Blick.
Die nächste große Herausforderung besteht darin, den aus der volatilen Erzeugung durch Wind und Sonnen stammenden Strom speicherbar zu machen. So können Überangebote und hohe Nachfrage ausgeglichen werden. Strom aus sauberen Energien wird grundlastfähig und steht zur Verfügung, wenn er benötigt wird. Das geht über Speichertechnologien, an denen wir arbeiten.
Die Professionalisierung insbesondere der Windenergie geht einher mit einer steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen: Projektentwicklung, Baumanagement, Betriebsmanagement von Windparks, Windmessungen, Ausbildung und Sicherheit von Servicepersonal sind Beispiele für Dienstleistungen, die von Kunden vermehrt nachgefragt werden. Daher hat sich PNE auch in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren breit und professionell aufgestellt.
Welche Rolle für Ihr Unternehmen spielt in diesem Zusammenhang grüner Wasserstoff?
Wir sehen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Wasserstoff kann zur Stromerzeugung ebenso wie zur Wärmegewinnung genutzt werden: in der Industrie, in der Luftfahrt, im Straßenverkehr, in der Seefahrt, aber auch in Kraftwerken. Wenn für die Produktion saubere Energien eingesetzt werden, ist das der einzige Weg Wasserstoff umwelt- und damit klimaschonend zu erzeugen.
Wir entwickeln die Projekte, die die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigte Energie erzeugen. Gleichzeitig ist die Herstellung von Wasserstoff eine Lösung, um Strom aus sauberen Energien speicherbar zu machen. Da ist es nur natürlich, dass wir hier den Weg in die Zukunft sehen und unsere Kompetenz einbringen werden.
Finanzierungen mit der IKB
Die IKB begleitet die PNE seit 2017 kontinuierlich mit flexiblen Finanzierungslösungen beim Aufbau des Windpark-Portfolios im Eigenbestand. Zudem war die Bank an der Arrangierung der Anleihe-Transaktion in 2018 beteiligt.
Patrick von der Ehe ist seit etwa 20 Jahren bei der IKB und als Editor u. a. verantwortlich für den Inhalt des Corporate Blog. Zuvor arbeitete der Journalist und Diplom-Geograf als PR-Manager einer Kölner Internet-Agentur und baute die Kommunikation eines Berliner Gründerzentrums auf.
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