ifo Geschäftsklima: solider Konjunkturausblick, aber Kapazitätsengpässe nehmen zu

[Kapitalmarkt-News vom 24. September 2018]

ifo Geschäftsklima bestätigt positive Korrektur im August

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im August unerwartet deutlich aufgehellt. Insbesondere der starke Anstieg der Erwartungskomponente von 98,2 auf 101,3 Zähler (revidiert) überraschte. Das heute veröffentlichte ifo Geschäftsklima für September hat minimal um 0,2 Punkte auf 103,7 Punkte nachgelassen und bestätigt damit die positive Korrektur im August. Bei den Teilkomponenten fielen die Geschäftsperspektiven gegenüber dem Vormonat etwas weniger optimistisch aus, der Wert sank um 0,3 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage blieb nahezu unverändert. Trotz der minimalen Eintrübung des ifo Geschäftsklimas bleibt die Stimmung der deutschen Unternehmen also positiv.

BIP-Prognose der IKB wird bestätigt

Der ifo Index ist ein Frühindikator für das BIP-Wachstum mit einem Vorlauf von einem Quartal. Seine Aussagekraft liegt in erster Linie in seiner Dynamik, nicht in seinem Niveau. Mit den vorliegenden Zahlen liegen nun die Werte für das dritte Vierteljahr vollständig vor; der ifo-Durchschnittswert des dritten Quartals liegt über dem des zweiten, was einen positiveren Ausblick für die Wirtschaftsdynamik im vierten Quartal 2018 erlaubt. Damit bleiben die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft nach wie vor günstig. Die IKB geht daher unverändert von einem BIP-Wachstum von ca. 2 % jeweils für 2018 und 2019 aus.

Ausblick bleibt grundsätzlich positiv

Die Konjunkturrisiken sind weiterhin ausgeglichen. Wirtschaftliche Probleme der Schwellenländer, die zunehmende Ungewissheit über die finale Ausgestaltung des Brexit und eine mögliche Abkühlung der US-Wirtschaft könnten den Exportausblick belasten. Die bilateralen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, die durchaus Vorteile für Unternehmen in der EU bringen könnten, verunsichern zusätzlich. Eine wichtige Stütze für die deutsche Wirtschaft in diesem Umfeld bleibt der solide Binnenmarkt. Insbesondere der private Konsum ist angesichts der Zunahme des verfügbaren Einkommens und der anhaltend hohen Nachfrage nach Arbeitskräften ein bedeutender Träger der Entwicklung. Die Überauslastung der deutschen Wirtschaft wird anhalten und der Lohnanstieg sollte sich weiter beschleunigen. Fast alle Industriebranchen produzieren mittlerweile über ihrem langjährigen Kapazitätsdurchschnitt. Zudem klagen die Unternehmen über Engpässe bei Lieferanten. Der Fachkräftemangel ist schon ein länger ein Thema, der die Unternehmen belastet. Trotz guter Auftragspolster ist in vielen deutschen Industriebranchen eine Produktionsausweitung aufgrund der Überauslastung nicht möglich, was eine Erweiterung der Produktionskapazitäten nahelegt, auch weil die Finanzierungsbedingen für Investitionen weiterhin günstig sind. Doch die Unternehmen scheuen sich vor Investitionen, die Ausrüstungsinvestitionen zeigten im zweiten Quartal nur ein schwaches Plus von 0,4 % zum Vorquartal. Weiter bestehende Risiken wie Brexit, Handelsstreitigkeiten und die Schuldentragfähigkeit einiger Staaten im Euro-Raum führen anscheinend zu einer anhaltenden Verunsicherung der Unternehmen. Die nur schwache Investitionstätigkeit könnte mittelfristig zum Belastungsfaktor für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Deutschland werden. Bei der Beurteilung der Wachstumsperspektiven der deutschen Wirtschaft wird vielfach zu Recht auf Risiken eines Nachfragerückgangs hingewiesen, im Blick sollte man dabei aber auch mögliche „hausgemachte“ angebotsseitigen Restriktionen haben.

Fazit

Das ifo Geschäftsklima hat im September minimal nachgegeben, bestätigt aber grundsätzlich die positive Korrektur vom August 2018; die Stimmung der deutschen Unternehmen bleibt gut und deutet auf eine anhaltende solide Konjunkturentwicklung hin. Daher bestätigt die IKB ihre BIP-Wachstumsprognose von rd. 2 % für 2018 und 2019. Bei der Beurteilung der Wachstumsperspektiven wird allerdings vielfach zu Recht auf globale Risiken verwiesen, die die Nachfrageseitige treffen könnten. Dazu zählen insbesondere Brexit, wirtschaftliche Probleme der Schwellenländer und Handelsstreitigkeiten. Angesichts der zunehmenden Überauslastung der Wirtschaft und der fehlenden Investitionsbereitschaft rückt aber auch die Angebotsseite mehr und mehr in den Fokus.

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