ifo Geschäftsklima geht deutlich zurück

[IKB-Kapitalmarkt-News vom 22. Februar 2018] Der heute veröffentlichte ifo Geschäftsklimaindex ist erwartungsgemäß gesunken. Der Rückgang war jedoch deutlicher als erwartet worden war. Von seinem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung sank das ifo Geschäftsklima um 2,2 Punkte auf 115,4 Zähler, prognostiziert worden waren 117 Zähler. Das ist der größte Monatsrückgang seit Mai 2012. Wesentlicher Treiber sind die verschlechterten Geschäftsperspektiven, die sich gegenüber dem Vormonat deutlich eintrübten. Mit einem Rückgang um 3 auf 105,4 Punkte wurde der schlechteste Wert seit April 2017 gemessen. In Anbetracht der vollen Auftragsbücher und der robusten Konjunktur überrascht dieser Wert. Erfahrungsgemäß dürften die Einschätzungen der Geschäftsperspektiven nicht ganz frei von Einflüssen der aufkommenden Finanzmarktturbulenzen sein. So haben die deutlichen Einbrüche an den Weltbörsen die Prognosen sicherlich negativ beeinflusst, sodass der Rückgang aus konjunktureller Sicht überzeichnet ist. Hingegen hat sich die Einschätzung der aktuellen Lage vergleichsweise wenig verschlechtert. Dieser Teilindex sank um 1,4 Punkte auf 126,3 Zähler.

Die gestern bereits veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes weisen die gleichen Vorzeichen auf. Nach vorläufigen Angaben sank der Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) im Februar um 1,6 auf 57,4 Punkte. Der niedrigere Wert des Gesamtindex beruht dabei auf Rückgängen in den Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, dessen Index um 0,8 Punkte auf 60,3 Zähler nachgab, und Dienstleistungen, deren Index um 2,0 Punkte auf 55,3 Zähler sank. Das gleiche Bild zeigt sich in Frankreich. Insgesamt fielen auch die Einkaufsmanagerindices deutlicher als dies erwartet worden war, was im Hinblick der euphorischen Jahresendrally eher als gesunde Korrektur zu werten ist.

Der ifo Index ist eine nicht stationäre Zeitreihe, sodass den absoluten Niveaus wenig Bedeutung geschenkt werden sollte. Die statistisch bedeutende Erklärungskraft liegt in der Veränderung des Index. Auch ist die Aussagekraft für das Folgequartal am höchsten. Sprich: Aus dem ifo Index für das erste Quartal 2018 lässt sich der wahrscheinliche BIP-Wachstumsverlauf des zweiten Quartals ableiten. Abb. 2 zeigt die auf Basis der Veränderungen des ifo Geschäftsklimas von der IKB erwartete BIP-Wachstumsspanne für das erste und zweite Quartal 2018. Für März 2018 erwartet die Bank einen weiteren, wenn auch moderaten Rückgang des ifo Index. Im Vergleich zu Januar hat sich das BIP-Wachstums kaum verändert, auch wenn der ifo Index etwas stärker zurückgegangen ist als dies im vorigen Monat für das erste Quartal angenommen wurde. Wie bereits im Januar angedeutet, erwartet die IKB weiterhin eine Wachstumsverlangsamung im zweiten Quartal 2018.

Die Stimmung ist aktuell außerordentlich gut und der ifo Index bewegt sich auf extrem hohen Niveaus. Wird allerdings der Trend aus dem ifo-Verlauf herausgerechnet, so ergibt sich eine immer noch gute, wenn auch weniger euphorische Stimmung in der deutschen Wirtschaft, wie Abb. 3 andeutet. Auch deutet der trendbereinigte ifo Index auf eine mögliche Stimmungswende hin. Dies mag sicherlich noch kein Indiz eines konjunkturellen Abschwungs sein. Es ist allerdings ein Hinweis darauf, dass die BIP-Wachstumsdynamik im Verlauf von 2018 etwas nachlassen könnte. Die IKB erwartet ein kalenderbereinigtes BIP-Wachstum von rund 2,3 % für 2018, was leicht unter dem Wachstum von 2017 (2,5 %) liegen würde. Das Prognoserisiko ist ausgeglichen.

Fazit

Der ifo Index spiegelt weiterhin eine außerordentlich gute Stimmung in der Wirtschaft, auch wenn der Rückgang des Index im Februar etwas stärker ausgefallen ist als allgemein erwartet worden war. Insgesamt deutet die Veränderung der ifo-Werte im ersten Quartal auf eine leichte BIP-Wachstumsverlangsamung im zweiten Quartal hin. Dennoch bleibt der Ausblick trotz der zurückgegangenen Wachstumserwartungen weiterhin positiv. Die IKB erwartet 2018ein BIP-Wachstum von 2,3 % – leicht unter dem Niveau von 2017.

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