ifo Geschäftsklima – Abwärtstrend gestoppt

[Kapitalmarkt-News vom 25. Mai 2018]  Das ifo Geschäftsklima hat sich im Mai nach fünf Rückgängen in Folge stabilisiert. Der Index verharrte bei 102,2 Punkten (der Wert vom April wurde saisonbereinigt korrigiert); erwartet worden war dagegen eine weitere geringfügige Eintrübung. Dabei haben die Unternehmen ihre aktuelle Lage wieder besser als im Vormonat beurteilt. Der Index für die Lageeinschätzung stieg um 0,2 Zähler auf 106,0 Punkte. Die Geschäftserwartungen trübten sich dagegen erneut geringfügig ein. Den sechsten Monat in Folge sank dieser Teil-Index um 0,2 Zähler auf 98,5 Punkte. ifo Geschäftsklima Deutschland

Inlandsdynamik weiterhin intakt

Das deutsche BIP-Wachstum fiel zu Anfang des Jahres auf den ersten Blick mit einem Plus von 0,3 % zum Vorquartal enttäuschend aus. Mit den in dieser Woche veröffentlichten Detaildaten des Statistischen Bundesamtes relativiert sich allerdings diese Einschätzung. Denn vor allem das vorübergehende Minus der Staatsausgaben (-0,5 % zum Vorquartal) hatte zum schwächeren Ergebnis beigetragen. Der Grund waren die schleppenden Koalitionsverhandlungen – Gelder konnten in dieser Zeit nicht freigegeben werden, da noch kein Haushalt verabschiedet worden war. Üblicherweise bringt der Staat einen positiven Wachstumsbeitrag von 0,1 %-Punkten statt der realisierten -0,1 %-Punkte. Bei einem gewohnten Verlauf wäre das BIP also um 0,5 % statt um 0,3 % zum Vorquartal gewachsen.

Mit Ausnahme des vorübergehenden Minus bei den Staatsausgaben blieb die Inlandsdynamik nach wie vor intakt. Die privaten Konsumausgaben stiegen relativ kräftig um 0,4 % zum Vorquartal, und vor allem die Investitionen konnten positiv überraschen. Sowohl die Ausrüstungsinvestitionen (+1,2 %) als auch die Bauinvestitionen (+2,1 %) zogen zu Jahresbeginn stark an. Dagegen verlor die außenwirtschaftliche Entwicklung nach dem starken Abschlussquartal 2017 an Dynamik: Exporte (-1,0 %) und Importe (-1,1 %) sanken im Vergleich zum Vorquartal.

BIP-Prognose von 2,0 % für 2018 bestätigt

Zwar sollte die monatliche Bewegung des ifo-Index nicht überbewertet werden, doch die Stabilisierung des Geschäftsklimas im Mai stoppt den fünf Monate anhaltenden Rückgang und relativiert somit das Risiko einer deutlichen Wachstumsverlangsamung. Die Veränderung des ifo-Quartalwertes gibt eine Indikation über den BIP-Wachstumsverlauf im folgenden Vierteljahr. So erlauben die jüngsten Werte eine Prognose für das BIP-Wachstum im dritten Quartal 2018. Hierbei ist zu betonen, dass der Erklärungsbeitrag des ifo-Index bei rund 50 % liegt. Damit ist er zwar statistisch hoch signifikant und einer, wenn nicht der aussagekräftigste Indikator für die kurzfristige Wachstumsprognose in Deutschland, aber die Prognosespanne ist relativ breit. Aufgrund der zu erwartenden höheren Staatsausgaben im zweiten Quartal wurde die aktuelle Wachstumsprognose auf Basis des ifo-Index für das zweite Quartal nach oben revidiert. Dies dämpft die vom ifo angedeutete Wachstumsverlangsamung. Die prognostizierte Wachstumsbeschleunigung im dritten Quartal beruht auf der Annahme, dass sich der ifo-Index auch in den kommenden Monaten weiter stabilisieren bzw. leicht erholen wird. Die Abbildung 2 zeigt die BIP-Wachstumsspannen auf Basis des ifo-Index. Für Deutschland bleibt die IKB bei ihrer Wachstumsprognose in 2018von um die 2 %; basierend auf dem ifo Geschäftsklima bestehen nach wie vor Abwärtsrisiken.

Entwicklungen des deutschen BIP: IKB-Prognose auf Basis des ifo Index

Fazit

Der Abwärtstrend des ifo Geschäftsklimas ist gestoppt. Zuletzt war es fünf Monate in Folge gefallen. Die Stabilisierung des ifo-Index und die in dieser Woche veröffentlichten Detaildaten der BIP-Entwicklung im ersten Quartal, die eine intakte Binnenkonjunktur widerspiegeln, relativieren das Risiko einer deutlichen Wachstumsverlangsamung für die deutsche Wirtschaft. Die IKB bleibt bei ihrer Wachstumsprognose für Deutschland von um die 2 % für das Jahr 2018. Für einen weiteren robusten Konjunkturverlauf ist allerdings eine anhaltende Stabilisierung bzw. eine leichte Aufhellung des Geschäftsklimas erforderlich. Daher bleibt das Prognoserisiko auf Basis des ifo-Index nach wie vor abwärts gerichtet.

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