[Healthcare, Pharma, Chemicals-Information vom 25. November 2019]
Mittelständisch strukturierte Branche mit beachtlichen Wachstumsraten
In Deutschland existieren ca. 330 Laborgerätehersteller. Das Produktspektrum der Analysen-, Bio- und Labortechnik reicht von Messtechnik und Zubehör, der Vorbereitung und Analyse von Proben über Verbrauchsmaterial bis hin zu kompletten Laboreinrichtungen. 2018 erzielte die Branche einen Umsatz von 9,28 Mrd. € und erreichte damit einen Zuwachs von 6,6 % gegenüber dem Vorjahr. Wie sehr Laborgerätetechnik „Made in Germany“ geschätzt wird, spiegelt sich auch in der hohen Exportquote von zuletzt 53 %. Die größten Exportmengen gehen in die USA, China, Frankreich, Italien und die Niederlande. Insgesamt ist der Weltmarkt knapp 55 Mrd. € groß und wächst lt. Angaben von Spectaris pro Jahr um 8 bis 9 % bzw. je nach Segment zwischen 5 und 11 %.
Vielfältige Wachstumstreiber in den Abnehmerbranchen
Einer der Gründe für die erfreuliche Branchenentwicklung ist die Vielfalt der Anwendungsbereiche. Wichtige Abnehmerbranchen sind die öffentliche Hand sowie Pharma, Chemie und Healthcare. Aber auch andere Industriesektoren wie Ernährungsindustrie oder Umwelttechnik spielen eine wichtige Rolle. Etwa 85 % des Inlandsumsatzes werden laut Spectaris in den oben genannten Sektoren erwirtschaftet. Die Branche profitiert dabei von fundamentalen Markttreibern wie steigendem Wohlstand, technologischem Fortschritt und Globalisierung. So führen gestiegene Sicherheitserwartungen der Konsumenten hinsichtlich Nahrungsmittel und sauberer Umwelt sowie der gestiegene Umfang und die Komplexität der Arzneimittelprüfung zur verstärkter Nachfrage nach Laboranalytik. Auch innovative analytische Methoden bei Biotechnologie/Life Science beleben den Markt. Risiken, die aus dem globalem Sourcing und möglicher Markenschädigung resultieren, veranlassen Unternehmen, sich im Sinne von „One-stop-shopping“ zunehmend auf global agierende Testlaboratorien zu fokussieren. Nicht verwunderlich, dass sich die Geschäftsmodelle der Analysen-, Bio- und Labortechnik im Zuge dieser Entwicklungen im Wandel befinden: vom klassischen Lösungsanbieter hin zum Anbieter innovativer, globaler, digitaler und ganzheitlicher Kundenlösungen.
Johanna Eckert-Kömen betreut als Direktorin im Sektorteam Consumer, Retail, Logistics & Health der IKB insbesondere Unternehmen aus den Branchen Healthcare Services, Medizintechnik, Pharma sowie Kosmetik und ist involviert in Finanzierungs- und Corporate Finance-Transaktionen der Bank. Nach dem Studium der Volkswirtschaft an der Universität des Saarlandes stieß sie bereits 1991 zur IKB.
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